Politik trifft auf Kabarett – Verkehr und was es sonst noch zu sagen gab.

Die zweite Runde ‚Politik trifft auf Kabarett ‚war unterhaltsam und informativ zugleich. „Experiment gelungen“, mit diesen Worten eröffnete Spitzenkandidat Klaus Meinke das Online-Gespräch zur Kommunalwahl 2021, das von Susanne Theisen-Canibol souverän moderiert wurde. Er könne sich vorstellen, dieses Format künftig beizubehalten und auch für Fraktionssitzungen zur Anwendung zu bringen.

Nach dem Video-Einspieler des Duos Kabbaratz aus Darmstadt, das sich mit den Themen Verkehr und zukunftsorientierter Stadtentwicklung befasste und Verkehrsteilnehmer, besonders Fußgänger als „tiefreligiös“ einstufte, bot sich das Thema „Was hat Zukunft“ als Diskussionsstoff an.

Zukunftsfähig, so beide Spitzenkandidaten der SPD, sei nur ein Verkehrsmodell, das alle Verkehrsteilnehmer*innen gleichermaßen berücksichtige. Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Autofahrer*innen würden zurecht einen Anspruch erheben, nicht ausgegrenzt zu werden. Man muss einen Ausgleich finden, der die PKW aus der Innenstadt nicht verbanne, aber auch keine neue Schnellstraße für das Fahrrad schaffe. Cristina Reinhardt: „Wir müssen für unsere Innenstadt die Lebendigkeit erhalten. Sie darf nicht öde werden. Wir werden uns für eine Lösung einsetzen, von der alle profitieren.“

Klaus Meinke hob die Bedeutung des ÖPNV hervor. Mit Bussen, die CO2-ausstoßfrei sein sollten, und die kostenfrei von jungen Menschen bis 18 Jahre und älteren Menschen ab 65 Jahren benutzt werden dürften, würde man einen echten Schwerpunkt für eine ökologische und nachhaltige Verkehrsentwicklung schaffen. Wenn es dann noch gelänge, die Fahrpläne Bus und Bahn miteinander abzustimmen, so Cristina Reinhardt, sei das perfekt.

Das SPD-Spitzenduo nahm nicht nur den Individualverkehr in den Blick, sondern auch den Berufsverkehr. Auf die Frage aus der Zuhörerschaft, wie es die SPD mit der weiteren Ansiedlung von Logistikunternehmen hielte, war die Antwort klar und eindeutig: „Keine weiteren Logistikunternehmen in Groß-Gerau, auch auf dem Außengelände des Helvetiaparks nicht“. Logistikunternehmen „bringen keine zusätzlichen Steuereinnahmen und belasteten den Verkehr unverhältnismäßig stark“. Auch der Durchgangsverkehr mit Schwerlastfahrzeugen kam zur Sprache. Hier sei die Grenze des Zumutbaren längst erreicht und eine neue Stadtverordnetenversammlung müsse gemeinsam eine Lösung finden.

Christina Reinhardt war die Sicherheit im Verkehr wichtig. Sie sprach sich für eine Barrierefreiheit im gesamten Stadtgebiet aus. Wer sich mit seinem Rollstuhl oder Rollator bewege, müsse das in unserer Stadt „ohne fremde Hilfe“ tun können.

Einen neuen und innovativen Ansatz brachte Klaus Meinke hinsichtlich der Erstellung eines Gesamtkonzeptes zur Sprache: „Wir haben die Hochschule Darmstadt vor der Haustüre. Warum sollten wir deren Knowhow und wissenschaftlichen Kompetenzen nicht nutzen, gemeinsam ein wirklich zukunftsweisenden Verkehrs- und Stadtentwicklungskonzept zu erarbeiten. Das wäre doch eine feine Sache.“

Nach den zweiten Einspieler von Kabbaratz, der der SPD Groß-Gerau bei aller Neutralität konstatierte, die richtigen Themen in ihrem Wahlprogramm gesetzt zu haben, war sich die Diskussionsrunde einig, dass die SPD  mit Ihrem Slogan „Leben. Denken. Machen.“ den Anspruch, in Groß-Genau eine gute Stadt- und Sozialpolitik durchzusetzen, auf den Punkt gebracht habe. „Wir machen keine Versprechungen, die wir nicht halten können. Aber wir versprechen, dass wir das, was wir sagen, einhalten werden und umsetzen wollen“, war die Botschaft des Spitzenduos.  Dafür brauche man eine Mehrheit die man gerne auch in Verbindung mit Parteien gleichen Anspruchs für eine ökologische, soziale und sachgerechte Stadtpolitik nutzen werde.

gez. Alfred Harnischfeger